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Lombok - Die Katastrophe - Part I

Rückblick 5. August 2018: Um 19.46 Uhr erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 6,9 die Indonesische Insel Lombok. Fast 500 Todesopfer und knapp 8000 Verletzte forderte diese Naturkatastrophe. Über 5 Monate danach ist die Zerstörung immer noch fast allgegenwärtig. Welch ein Wahnsinn sich hier abspielte ist für mich kaum in Worte zu fassen... 

Jetzt sind wir selbst auf Lombok und wir können es nicht ausblenden was damals geschah. Selbst wenn wir es versuchen würden, es ist ein Teil unserer Reise mittlerweile geworden, weil es uns tagelang begleitet hat. Fast die kpl. Westküste hoch bis in den Norden und auch in Zentrallombok wurden wir damit konfrontiert. Sovielen Menschen denen wir begegnet sind und die uns ihre "Geschichte" dazu erzählten...

Ich will euch nicht mit Fakten langweilen, aber mir liegt es am Herzen das ihr euch jetzt vielleicht schon ausmalen  könnt was es für die Menschen hier bedeutet hat... In wenigen Minuten stürzten 80% der Bauwerke im Norden Lomboks ein oder wurden leicht bis schwer beschädigt. 70.000 Häuser waren unbewohnbar und folgedessen 350.000 bis 417.000 Einwohner auf einen Schlag obdachlos. Quelle: Wikipedia

Ich überlege gerade wo ich anfangen soll, da es mir gerade nicht leicht fällt einen Anfang zu finden...

o.k...

Was würdet Ihr eigentlich tun wenn plötzlich die Erde unter eueren Füßen beben würde? Ich denke ihr würdet losrennen, rennen was das Zeug hält um euch irgendwo in Sicherheit zu bringen... Natürlicher Fluchtinstinkt nennt man so etwas..

Aber das würde leider bei so einem starken Beben nicht funktionieren. Denn es bebte nicht nur vor und zurück, sondern und auch seitlich sowie hoch und runter, also das volle Programm und zwar so stark das man nach nur 1 bis 2 Schritten einfach hinfiel.

19.46 Uhr... Es herrscht Dunkelheit um diese Uhrzeit in Indonesien... Familien sitzen zusammen beim Abendessen oder bei einem Plausch mit der Nachbarschaft, es wird geredet, gelacht... Vielleicht werden auch noch irgendwelche Kleinigkeiten erledigt...  Ein ganz normaler Abend wie all die Abende zuvor.. bis das Beben beginnt das alles verändert...

Väter und Mütter mit ihren Kindern auf dem Arm versuchen ihre Familien zu retten. Überall sind Schreie zu hören... Häuser stürzen ein... Es wird noch dunkler weil der Strom ausfällt... Der absolute Horror... Panik... Nur ein Gedanke schnell weg von hier, alle in Sicherheit bringen... Aber die Beine gehorchen einem nicht mehr... Die zusätzliche Angst vor einem Zsunamie nistet sich noch ins Gehirn mit ein... der Alptraum ist kpl., aus dem es aber kein erwachen gibt...

Nach ein paar Minuten die sich wie eine Unendlichkeit anfühlten ist der Spuk wieder vorbei... Aber es ist nichts mehr wie es vorher war und es wird auch nie wieder so sein...

Am Morgen danach wird das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar, Zerstörung soweit das Auge reicht. Kinder und Erwachsene die tagelang kein Wort sprechen weil sie ein Trauma erlitten haben. Hunderte von Nachbeben die noch tagelang die betroffene Region immer wieder heimsuchen und die Menschen erneut in Angst und Schrecken versetzen. Das Grauen hat einen neuen Namen: 5. August 2018...