Darf ich vorstellen: Das ist Dausoon den wir Tags zuvor bei den Wasserfällen Tiu Pituq kennen gelernt haben. Durch ihn machten wir Bekanntschaft mit seiner Mutter Madam Ngigok, bei der ich dann einen Crashkurs im unkonventionellem Kaffee rösten bekam. Aber eins nach dem anderen, beginnen wir am besten mal ganz von vorne von diesem etwas chaotischem Tag...
Nachdem wir unser obligatorisches Frühstück mit 2 Kopi Susu runtergespült hatten, konnte unser Trip für diesen neuen Tag auch schon beginnen.
Doch kaum saßen wir auf unserem Moped dachten wir Noah käme gleich mit seiner Arche um die Ecke geschippert, es schüttete wie aus Eimern. No way... shit... War es das jetzt mit
unserem Ausflug, auf denn wir uns schon seit gestern so gefreut hatten ? Aber irgendwann wird auch mal der stärkste Regen weniger...
Die 400 Seelengemeinde hatten wir nach 30 oder 40 Minuten Fahrtzeit schnell gefunden. Das Dorf wirkte fast wie ausgestorben denn der Vorbeter gab gerade sein bestes und fast schien es als ob das
kpl. Dorf sich in der Moschee versammelt hätte. Von unserem Mopedgeknattere gestört beendete der Imam kurzerhand seine Rede. Die ganze Dorfgemeinschaft schien uns erstaunt und interessiert zu
beäugen und Dausoon kam plötzlich zu uns rübergelaufen... Man war das mal peinlich, daß war definitiv nicht unser "Plan" gewesen. Wenn ich gekonnt hätte dann hätte ich mich mal kurzfristig in
Luft aufgelöst das schwöre ich euch...
Nach einer kurzen Begrüßung nahmen wir zwei erstmal im Schatten eines Hauses platz und lauschten der restlichen Predigt.
Auf alle Fälle wusste jetzt das ganze Dorf das wir eine Verabredung mit Dausoon hatten. Hier und dort wurden dann nach dem beendetem Freitagsgebet noch Hände geschüttelt und wir wurden herzlich
Willkommen geheißen. Jetzt fühlten wir uns wieder etwas wohler in unserer Haut...
Zuhause bei Dausoon angekommen ließ Madam Ngigok nicht lange auf sich warten. Für uns gab es dann eine freundliche Begrüßung und für Ihren Sohn eine Rüge wie es denn hier aussehen würde. Das
gespülte Kochgeschirr das querverteilt zwischen uns auf der Sitzplattform verstreut lag wurde eilig beiseite geräumt und Frau Ngigok schien wieder zufrieden mit sich und der Welt zu sein.
Kurz darauf verrenkte sie ihren Hals, schielte nach oben Richtung Himmel und fragte uns dann ob wir Lust hätten zu sehen wie man frische Kaffeebohnen röstet. Und ob wir da drauf Lust hatten, daß
brauchte sie uns wahrlich nicht ein zweites mal zu fragen !
Das Feuer war schnell entzündet und der speziell dafür hergestellte Ton-Wok samt einer ordentlichen Menge groben Meersand wurde fachmännisch über dem knisterndem Feuer plaziert. Meersand wäre
sehr wichtig, da es beim rösten den Bohnen eine spezielle Note verleihen würde und ausserdem ein verbrennen reduzieren würde erklärte Sie uns.
Nachdem der Sand ausgebieg im Wok von A nach B gedreht wurde und irgendwann eine ordentliche Temperatur erreicht hatte, kamen dann drei Schöpfkellen von denn frischen grünlichen Kaffeebohnen noch
dazu. Jetzt konnte der eigentliche Röstvorgang beginnen.
Die Bohnen wurden dann noch hingebungsvoller als zuvor der Sand gerührt, daß es schon fast einer Zeremonie glich. Läuft so in etwa eine
Kaffeezeremonie ab fragte ich mich selbst...
Nach einer gefühlten Stunde war es dann soweit, daß knistern der Kaffeebohnen und der Duft nach frisch geröstetem lag überall in der Luft. Jetzt war der
Augenblick gekommen, mit einer überdimensionalen Schöpfkelle fischte sie die gerösteten heißen Bohnen aus dem Wok...
Wenn wir wieder Zuhause sind und "unseren" Lombok Kaffee genießen dann werden wir uns an diesen Tag sicherlich erinnern... Die Hinterhof-Kaffeerösterei von Madam Ngigok... Denn frischen Duft von frisch geröstetem Kaffee... Auch an die frisch gerösteten Erdnüsse, die wir als kleinen Snack bekamen... und nicht zu vergessen: unseren gemeinsamen Ausflug an diesem Tag mit Dausoon zu dem Wasserfall Air Terjun Gangga... thx for all...